Efeu wächst an einem Rankgitter im Garten Foto: borisvin, Pixabay

Pflanzen als Sichtschutz: Die beste Begrünung für Ihren Gartenzaun

15. Juli 2025

Was sind die Vorteile von Pflanzen als Sichtschutz? 

Der Schutz der Privatsphäre vor neugierigen Nachbarn oder der Straße ist eine wichtige Funktion von Gartenzäunen. Außerdem trägt ein schön gestalteter Zaun zur entspannten Atmosphäre des Gartens einiges bei. Viele Gartenbesitzer bevorzugen eine natürliche Optik gegenüber kühlen, künstlichen Sichtschutzelementen. 

Pflanzen bieten sich hier perfekt als lebendiger Sichtschutz an. Sie harmonieren zu jeder Jahreszeit perfekt mit der Umgebung im Garten und haben je nach ausgewählter Pflanze zusätzliche Funktionen wie besonders guter Lärmschutz oder Windbrecher. Nicht zuletzt sind begrünte Zäune besonders ökologisch wertvoll: Sie bieten Lebensraum für Vögel und Insekten. 

Bei der Auswahl der richtigen Pflanzen kommt es neben der Optik und Pflege auch darauf an, ob sie am Zaun direkt wachsen und emporranken sollen, oder ob sie mit kleinem Abstand entlang des Zaunes gepflanzt und separat davon wachsen sollen. 

Der Klassiker: Immergrüne Heckenpflanzen 

Der Kirschlorbeer

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) wird bis zu 4 m hoch und muss somit normalerweise zurückgeschnitten werden, um die Regeln für die maximale Höhe von Gartenbegrenzungen einzuhalten. Er wächst schnell, ist frosthart und vergleichsweise sehr pflegeleicht. Die glänzenden Blätter gefallen vielen, und im Frühjahr bekommt der Kirschlorbeer sogar schöne weiße Blüten. 

Der Pflanzabstand zum Zaun sollte beim Kirschlorbeer 50–80 cm betragen. Die Sorte 'Rotundifolia' wächst besonders dicht und ist ideal für hohe Sichtschutzhecken.

Die Eibe

Die schnittverträgliche Eibe (Taxus baccata) hat eine Wuchshöhe von 2–4 m und ist extrem langlebig. Sie fühlt sich auch im Schatten wohl und lässt sich perfekt in geometrische Formen schneiden. Sie kann mit einem Pflanzabstand von ca 50 cm am Zaun entlang gepflanzt werden. Bitte beachten Sie, dass die Eibe für Haustiere giftig ist. 

Der Lebensbaum (Thuja)

Thujahecken können bis zu 5 m hoch werden und müssen regelmäßig geschnitten werden. Sie sind wintergrün und besonders windfest. Der Lebensbaum braucht einen Pflanzabstand von ca, 60–80 cm. Besonders gut eignet sich die Sorte Thuja 'Smaragd': Sie behält auch ohne Schnitt ihre schlanke Form und bleibt somit vergleichsweise platzsparend.

Blühende Alternativen: Sichtschutz mit Farbakzenten 

Der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) blüht von Juli bis September und lockt außerdem besonders Schmetterlinge an. Hortensien blühen von Juli bis Oktober, brauchen aber Halbschatten und gut feuchten Boden. Die Forsythie hat leuchtend gelbe Blüten im Frühjahr.

Kletterpflanzen für Zäune: Platzsparend Zaun begrünen

Wuchsfreudiges Efeu (Hedera helix) 

Der immergrüne Efeu wächst auch im Schatten gut und kann sich am Zaun in große Höhen ranken. Ohne regelmäßigen Schnitt kann der Efeu auch Überhand nehmen. Er ist ansonsten aber sehr pflegeleicht. Wichtig beim Efeu: Die Haftwurzeln können die Oberfläche, an denen die Pflanze rankt, mit der Zeit beschädigen. Es dringt in kleine Risse ein, kann Holz zersetzen und Putz beschädigen. Efeu eignet sich daher am besten für stabile Metallzäune oder Betonmauern. 

Besonders edel im Herbst: Wilder Wein (Parthenocissus) 

Die bunte Verfärbung der Blätter ist vor allem im Herbst beim wilden Wein ein otpisches Highlight. Der Wein braucht typischerweise kaum Unterstützung beim Ranken und erklimmt die meisten Zäune selbstständig. Auch wilder Wein kann besonders Holzzäune etwas beschädigen: Die Haftfüßchen lassen ihn gut klettern, können aber auf Oberflächen Flecken hinterlassen.

Clematis 

Clematis glänzt vor allem mit einer wunderschönen Blütenpracht in verschiedenen Farben je nach Sorte. Die "Clematis montana" wächst besonders üppig. Ähnlich wie das Geißblatt klettert die Clematis nicht mit Haftorganen, sondern mit Blattstielen bzw indem sie sich um den Zaun schlingt. Damit ist sie schonender für das Zaunmaterial und hinterlässt keine Schäden an der Oberfläche.

Sie brauchen eine schnelle Lösung? Schnellwachsende Pflanzen

Besonders schnellwachsende Pflanzen zur Zaunbegrünung sind unter anderem: 

  • Bambus (kann bis zu einem Meter pro Jahr wachsen, Rhizomsperre nötig)
  • Liguster (halbümmergrün, Wuchs pro Jahr 50 cm)
  • Weide (für Flechtzäune geeignet)

Wichtige Tipps zur Pflege von Pflanzen und Zaun

Konflikte vermeiden: Diese Pflanzen wuchern oft zum Nachbarn

So schön Pflanzen als Sichtschutz sind, sie führen auch oft zu Streitigkeiten unter Nachbarn, wenn die Pflanzen unkontrolliert aufs Nachbargrundstück wachsen. Der Knöterich zum Beispiel ist dafür bekannt, sehr schnell zu wachsen und das Nachbargrundstück zu überwuchern. Die starken Wurzeln und Triebe des Blauregens (Wisteria) können sogar Fundamente beschädigen und Zaunelemente des Nachbarn verformen. Wenn die Pflanzen auf Ihrem Grundstück steht, haften Sie für diese Schäden. 

Grundsätzlich dürfen Nachbarn auf ihr Grundstück wuchernde Pflanzen zurückschneiden, aber nicht vollständig entfernen. Achten Sie auf jeden Fall darauf, den vorgeschriebenen Grenzabstand einzuhalten. 

Harmlosere Alternativen sind zum Beispiel Kletterrosen, deren Wurzelwerk nicht invasiv ist. Auch einjährige Pflanzen wie Hopfen sind eine sichere Option, da sie zumindest nicht dauerhaft überwuchern können. 

Pflanzen-Pflege

Containerpflanzen können außer bei Frost ganzjährig gepflanzt werden, Wurzelware am besten zwischen Oktober und März.

Damit die Pflanzen gut wachsen, ist es wichtig, die richtigen Pflanzabstände einzuhalten. Bei Kletterpflanzen können das 1–2 m sein, bei Heckenpflanzen typischerweise 50–80 cm. Sträucher müssen normalerweise mindestens 1 m auseinander gepflanzt werden.

Vor allem im ersten Jahr müssen die meisten Pflanzen regelmäßig gegossen werden. Eine Mulchschicht hilft gegen Unkraut. Je nach Pflanzenart muss die Begrünung zu bestimmten Zeiten zurückgeschnitten werden. 

Zaunschonende Begrünung: So schützen Sie Ihren Zaun

Um Schäden durch die Bepflanzung am Zaun zu vermeiden, kann es helfen, den Wurzelbereich zu mulchen. Das verringert die Feuchtigkeit am Zaun. Gerade bei Holzzäunen ist Schutz vor Feuchtigkeit wichtig: Es lohnt sich, vor einer Begrünung die Imprägnierung zu erneuern. 

Bei Metallzäunen sollte der Rostschutz im Vorfeld überprüft werden. Rankhilfen sollten am besten immer mit etwas Abstand vom Zaun montiert werden, um bessere Belüftung zu gewährleisten (z.B. 10 cm vor dem Zaun).

Nicht-pflanzliche Lösungen für Sichtschutz 

Sie möchten Privatsphäre, aber keine Hecken schneiden oder Rankpflanzen pflegen? Für eine schnellere Zwischenlösung oder als pflegeleichtere Alternative ohne Gießen oder langes Warten eignen sich natürlich auch nicht-pflanzliche Sichtschutzarten.

Sichtschutzmatten & -gewebe

Beispiele hierfür sind Gewebe oder Matten aus Bambus, Schilfrohr oder Kunststoff. Die sind einfach zu befestigen (z.B. einfach mit Kabelbindern) und damit ideal für temporäre Lösungen oder Balkone auch in Mietwohnungen. 

Metall- & Holzpaneele

Als stilvolle, langlebige Lösung sind Paneele aus Holz, Metall oder Kunststoff eine hochwertige Lösung für mehr Privatsphäre. Lasercut-Paneele oder Holzlamellen werden am Zaun angebracht und sind meistens praktisch modular erweiterbar. 

Textiler Sichtschutz (Markisen & Vorhänge)

Für eine eher temporäre Abschirmung von Terrassen oder Balkonen ist manchmal ein textiler Sichtschutz eine schöne Lösung. Stoffmarkisen aus Polyester oder Acryl, wetterfeste Außenvorhänge oder Segeltuch-Screens schützen vor Sonne und neugierigen Blicken, ohne fest installiert zu sein. 

Fazit: Finden Sie Ihren perfekten Pflanzensichtschutz

Mit der richtigen Bepflanzung ist ein Gartenzaun nicht mehr nur funktional, sondern wird zum natürlichen Blickfang.

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